Die FF Norddrebber wurde 1901 als Pflichtfeuerwehr gegründet und kurz nach dem 1. Weltkrieg in eine Freiwillige Feuerwehr überführt. Davor war die Feuerwehr so organisiert, dass bei einem Feuer die Bewohner im Alter von 17 und 50 Jahren des Ortes durch das Blasen eines Feuerhornes alarmiert wurden und verpflichtet waren zu helfen.
Seit Gründung der Jugendfeuerwehr in Gilten 1988 sind auch die Jugendlichen Nachwuchsfeuerwehrmänner und – frauen im „Einsatz“.
Mission:
Die heutigen Aufgaben der Feuerwehr haben sich nicht verändert. Löschen, Bergen, Retten und Schützen sind noch immer die Hauptaufgaben der Freiwilligen Feuerwehren. Auch wenn sich die Anteile im Laufe der Jahre stark verschoben haben. Durch die deutlich besseren Brandvorschriften bei Neubauten, bessere Elektroinstallationen und sichere Feuerstätten in den Gebäuden ist der Anteil der Brandeinsätze deutlich zurückgegangen. Dem gegenüber stehen die Hilfeleistungseinsätze, welche auf die vielbefahrenen B214 eher zunehmend sind. Hier rücken die Feuerwehren im Besten Fall zur Beseitigung von umgestürzten Bäumen oder Aufnehmen von Ölspuren aus, leider aber auch einige Male zu Verkehrsunfällen. Auch bei Hochwassereinsätzen oder Sturmschäden und vollgelaufenen Kellern ist die Feuerwehr zuständig.
Allgemeine Informationen:
Die FF Norddrebber besteht aktuell aus 27 aktiven Kameraden und 44 fördernden Mitgliedern, sowie 10 Kameraden in der Altersabteilung.
Die größten Einsätze hatte die Feuerwehr in der Zeit von 1866 bis 1930, in der durch „wildes Bauen“ und strohbedeckte Dächer 20 Hauptgebäude und 30 Nebengebäude dem Feuer zum Opfer gefallen sind. Allein die Brände, welche 6 Hauptgebäude und 12 Nebengebäude zerstörten, sind durch zündelnde Kinder entstanden.
Die größte Feuersbrunst entstand am 4. August 1904. Trotz der Nachbarschaftshilfe der 11 umliegenden Wehren wurden an diesem Tag 22 Gebäude in Schutt und Asche gelegt.
Während der Zeit der Pflichtfeuerwehr von 1901 wurde die Feuerwehr durch die Polizeiverordnung im Feuerlöschwesen geregelt. Hier war festgelegt, dass jeder Hausbesitzer im Brandfall 2 Pferde zum Transport der Spritze und einen Mann zur Unterstützung der Löscharbeiten zur Verfügung zu stellen hat. Des weiteren wurden 4 Spritzenleute gewählt bzw. verpflichtet, die für die Löscharbeiten verantwortlich waren.
Zur Ausrüstung:
1708: Feuerleitern, Haken, und Ledereimer
1732: Feuerleitern, Haken, Ledereimer, Äxte und Feuerpatschen
1866: Die erste fahrbare Wagen-Feuerpritsche in Norddrebber
1867: Kleines Spritzenhaus mit fahrbarer Wagenfeuerspritze mit 1 Axt und 2 Feuereimern, sowie je einer Feuerleiter, einem Feuerhaken und einem Feuereimer an jedem der 3 Löschteiche.
1923: Neue handgetriebene, fahrbare Feuerspritze, diese wurde während eines tatkräftigen und energischen Einsatzes der Feuerwehrmänner zerstört indem ein Saughebearm gebrochen wurde.
1926: Die Löschteiche werden abgeschafft und nun durch 7 im Dorf gebohrte Saugbrunnen Wasser gefördert.
1944: Kraftfeuerlöschspritze TS-8 mit 800 l/Min der Marke DKW und ein TSA (Tragkraftspritzenanhänger). Diese wurde bei einem Angriff der britischen Truppen schwer beschädigt, nachdem diese während des Durchmarsches im Dorf auf Widerstand trafen und 7 Wohngebäude und 11 Nebengebäude mit Brandsätzen zerstörten und das Spritzenhaus mit 2 Volltreffern beschädigten.
1957: Neue TS-8 mit VW- Motor von der Firma Merz.
1984: Zu den 7 Bohrbrunnen kamen 12 Unterflurhydranten gespeist durch das Stadtwassernetz hinzu.
1987: TSF (Tragkraftspritzenfahrzeug) LT von VW 2001: In diesem Jahr konnten die Räumlichkeiten im Dorfgemeinschaftshaus bezogen werden.
2005: Ausstattung mit PA (Pressluftatmern) als Antwort auf den immer höheren Kunststoffanteil in den Brandherden.
2006: Hochdrucklöschgerät zum Löschen von Klein- und Entstehungsbränden.
Text: Benjamin Klingenberg