Geschichte 1000 Jahre Norddrebber

990 – 1990

In einer Urkunde von ca. 990 zur Absicherung und Beglaubigung der Grenzen zwischen den Bistümern Hildesheim und Minden beschwörten einst zwei Männer aus unserem Dorf mit dem damaligen Namen Thriveri (Drebber) in Gegenwart von zahlreichen Angehörigen des Adels und der Geistlichkeit den Verlauf der damaligen Grenze zwischen den Bistümern, auch wenn die erste Besiedelung unserer Gemarkung anhand von Fundgegenständen nachweisbar weitaus älter ist als die erste urkundliche Erwähnung.
Erst danach ist hier an der unteren Leine eine Kette fränkischer Dörfer durch Zwangsumsiedlung entstanden. Die damaligen Neusiedler unseres Dorfes kamen aus der Gegend zwischen Mainz und Darmstadt, dem berühmten Ort „Tribur“, von dem Drebber – Thriveri – in Abwandlung auch seinen Namen bekommen hat.
Die eigentlichen Grundlagen der Siedlung Drebber, die 1250 erstmals unter dem Namen Norddrebber erscheint, sind ein Haupthof, der Mühlenhof, sowie der Ohrt. Auch der Flurname „Werder“, was so viel heißt wie ein spitz zulaufendes Stück Land, zumeist von Wasser umgeben gehört zu unserer Geschichte.
Norddrebber hat früher bekanntlich direkt an der Leine gelegen und wurde von ihr nördlich und östlich umflossen.
Bis 1859 lag Norddrebber im Fürstentum Calenberg – Hannover, wo es zum Amte Neustadt am Rübengebirge gehörte. Dem Ende des Einflusses durch das Königreich Hannover folgte der Führungsanspruch Preußens auch über unsere neue Heimat zum Amt Ahlden/Aller gehörend im lüneburgischen Grenzland ab.

Nach Einführung der preußischen Landkreisordnung im Jahre 1885 gehörte Norddrebber zudem zum neuen Verwaltungsgebiet des Landkreises Fallingbostel im Bezirk Lüneburg.
Neben der großen Brandkatastrophe von Norddrebber im Jahre 1904, als mit 22 Gebäuden fast die Hälfte des Dorfes niederbrannte, zählt wohl neben den beiden großen Weltkriegen die Umsetzung der tiefgreifenden Gebietsreform als auch der Verwaltungsreform von 1972 – 1974 zu den einschneidensten Ereignissen für unser Dorf. Sie wird gekennzeichnet vom Strukturwandel nicht nur in der Landwirtschaft aber vor allen Dingen vom Verlust der Selbstständigkeit und Identität der ehemals selbstständigen Gemeinde Norddrebber.
Text: Willi Timrott

© Dorfgemeinschaft Norddrebber 2020