Alte Spritzenhaus

Erstmals erhielt die Gemeinde Norddrebber im Jahre 1867 ein Feuerwehrhaus als Feuerwehr-Geräte und Spritzenhaus in Holzbauweise konzipiert.

Nachdem aus der 1901 per Landkreisverordnung gegründeten Pflichtfeuerwehr kurz nach dem Ende des 1. Weltkrieges in Norddrebber eine freiwillige Feuerwehr entstand, wurde das bis dahin in Fachwerkbauweise vorhandene alte Spritzenhaus der Gemeinde in Massivbauweise 1919 neu erstellt.         

Es diente schon zuvor als Nachtquartier für Obdachlose, durchziehende Handwerker und fahrende Händler, die bis vor dem ersten Weltkrieg im Armenhaus der Gemeinde Unterschlupf gefunden hatten, dass aber 1914 von der Gemeinde verkauft worden war. Bis zum Neubau im Jahr 1919 wurde das alte Spritzenhaus von der Gemeinde auch als Gefängnis genutzt.

Das Spritzenhaus selbst beherbergte die eigentliche handbetriebene fahrbare Feuerspritze als auch den Kartoffeldämpfer der Realgemeinde sowie den Leichenwagen der Gemeinde. Für jedes dieser Fahrzeuge waren die noch heute   nach Norden hin sichtbaren großen Türen im Haus eingebaut.

Gleichzeitig stand in westlicher Richtung vor dem Spritzenhaus der große, weit hin sichtbare Transformatorenturm, der durch die Kriegseinwirkungen im April 1945 schwer unter dem damaligen Beschuss der Alliierten gelitten hat und unbrauchbar wurde, weshalb er in den 50-iger Jahren abgerissen worden ist.

Das alte Spitzenhaus mit dem Trafoturm

(Auf alten Bildern ist der alte Transformatorenturm vor dem Spritzenhaus mit seinem riesigen Einschussloch noch zu sehen).

In den Jahren 1977 – 1981 wurde das Feuerwehrhaus grundlegend um- und ausgebaut. Es entstand eine große Fahrzeughalle sowie ein Aufenthaltsraum. Die nördlich gelegenen Einfahrten wurden zugemauert und dafür in östlicher Richtung eine große Einfahrt mit einem Rolltor geschaffen, so dass eine Fahrzeughalle entstand, indem der mittels eines Treckers zu ziehende Tragkraftspritzenanhänger sich fast verloren vorkam.

Erst im Jahre 1986 war es dann soweit, dass auch unsere Wehr ein   Feuerlöschfahrzeug als Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) bekam, dass die vorgesehene neue Fahrzeughalle auch ausfüllte.

Im Jahr 1989 wurde südlich ein Buswartehäuschen in Fachwerkbauweise an das Spritzenhaus zur bevorstehenden 1000-Jahrfeier 1990 angebaut.

Das alte Spritzenhaus in Norddrebber wurde bis zum Umzug der Feuerwehr in die neue Feuerwehrfahrzeughalle im neuen DGH im Dezember 2001 eifrig für Übungen, Unterrichte, Versammlungen, Wahlen und diverse Vorbereitungen der vielfältigen Wettkämpfe, an denen unsere Wehr zunehmend häufiger mit Erfolg teilnahm, genutzt.

Im Frühjahr 2002 wurde das alte Dach des Spritzenhauses durch die Feuerwehr sowie der Dorfgemeinschaft mit Unterstützung der Gemeinde neu eingedeckt und findet seitdem als Lager- und Abstellraum für dörfliche Angelegenheit Verwendung.

Eigentümer des alten Spritzenhauses ist seit der Verwaltungs-/Gebietsreform von 1972-1974 die neue Samtgemeinde Schwarmstedt. Grundeigentümer der Fläche, auf dem das Haus steht, ist weiterhin die Gemeinde, hier allerdings jetzt die Gemeinde Gilten.

Text: Willi Timrott
Bilder: Klaus Dieter Sawrin
Zeichnung: Pitt Berkemeyer

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