Wurden die Toten aus Norddrebber bis 1838 auf dem Friedhof in Gilten beigesetzt, entschlossen sich die Einwohner des Dorfes wegen der häufig schlechten Wegeverbindung von Norddrebber nach Gilten zur Anlage eines eigenen Totenackers auf dem östlich des Dorfes gelegenen „Gosekamp“. In dieser Zeit diente ein von zwei Pferden gezogener Leiterwagen als Totenwagen, der von Nachbarn des Trauerhauses zu stellen war.

Erst um 1930 erwarb die Gemeinde einen eigenen Leichenwagen, der bis 1961 benutzt wurde. Dieser stand seitdem als historisches Kulturgut in einer Scheune des Ortes und seit der 1000-Jahr-Feier von Norddrebber im Jahre 1990 steht er im alten Spritzenhaus und wartet auf seine Restaurierung zur Erinnerung an die damalige Zeit.

Der alte Leichenwagen wurde 1961 von einem einachsigen Anhänger hinter einem Pkw als Leichenwagen abgelöst und erst in den 90-iger Jahren durch einen Pkw-Kombi als Leichenwagen, so wie er allenthalben Verwendung findet, ersetzt.

War es früher Brauch den Leichnam im Trauerhaus auf der großen Diele aufzubahren und von dort aus nach der „Aussegnung“ zu Fuß dem Leichenwagen bis auf dem Friedhof zu folgen, durfte dieser Brauch aus rechtlichen Gründen nach der Gebiets-/Verwaltungsreform der 1970 Jahre nicht mehr fortgeführt werden. Daraufhin wurde von der Gemeinde 1972 die Friedhofskapelle für die Einwohner des Dorfes für die Einsegnungen erbaut.

In diese Zeit fällt auch die Änderung der Zuständigkeit des hiesigen Friedhofswesens. War bis Ende März 1972 die bis dahin selbstständige Gemeinde Norddrebber für das Friedhofswesen zuständig, die diese Verantwortung von der 1969 aufgelösten Realgemeinde Norddrebber übernommen hatte, so wurde die Friedhofsverwaltung durch die 1972-1974 in Niedersachsen durchgeführte Verwaltungs- und Gebietsreform in die Zuständigkeit der neuen Samtgemeinde Schwarmstedt verlegt.

Auch auf unserem Friedhof befindet sich in der Mitte des Totenackers ein nach dem ersten Weltkrieg für die Gefallenen und Vermissten errichtetes Ehrenmal als schwarze Marmorsäule, die nach dem zweiten Weltkrieg um die damaligen Opfer ergänzt wurde. Hierzu siehe auch die von Pitt Berkemeyer auf Seite 319 der Chronik von Norddrebber angefertigte Skizze des Marmorobelisken. Weitere Einzelheiten und Hintergründe zum hiesigen Friedhofswesen sind in ab Seite 173 der Chronik von Norddrebber nachzulesen.

Im Rahmen der Dorferneuerung von Norddrebber in der Zeit von 1997 bis 2002 wurde von der B 214 aus durch die Gemeinde eine befestigte Zufahrt zum Friedhof und einem dazugehörigen Parkplatz erschlossen.

Auf einer ehemals angrenzenden extensiven Wiesenfläche wurde zum Wohle aller Einwohner auch erst recht wegen des immer mehr zunehmenden Verkehrs auf der vorbeiführenden B 214 ein von hier kommender seitlicher Friedhofseingang und seitlichen Urnenbegräbnissen vor der Friedhofskapelle über den neu angelegten Friedhofsparkplatz umgesetzt.

Text: Willi Timrott
Bilder: Klaus Dieter Sawrin
Zeichnung: Pitt Berkemeyer

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